Hinter dem recht gewaltig klingenden Namen verbirgt sich eine eher kompakte 650 Watt Poliermaschine mit 9 mm Hub.

An sonstigen wichtigen Daten gibt es noch das geringe Gewicht von nur 2,2 kg zu nennen und eine per Elektronik mit Sanftanlauf und Konstantelektronik geregelten Drehzahl von 1600-6400 UpM. Die Drehzahl ist im Vergleich zu wirklichen Profiprodukten recht hoch, so dass man als Anwender bei empfindlichen Lacken etwas Vorsicht walten lassen muss, um diesen beim Poliervorgang nicht zu überhitzen. Auch sonst ist es Pflicht, bei Stufe 1-2 zu beginnen, ansonsten landet die aufgetragene Politur überall, nur nicht auf der zu polierenden Fläche.

Dino Kraftpaket Poliermaschine

Die kompakte Maschine besitzt ein sage und schreibe 5 m langes Netzkabel, so lässt sich im Grunde der gesamte PKW polieren, ohne das Kabel umstecken zu müssen. Zum Übertragen der Exzenterbewegung auf den Polierpad dient der mit Kletthaftung versehene 150 mm messende Polierteller.

Dino Kraftpaket Poliermaschine

Lieferumfang


Die Ausstattung ist als recht üppig anzusehen. Neben der Maschine gehören drei unterschiedliche Griffe, Werkzeug und zwei Polierpads für Vor- und Hochglanzpolitur zum Lieferumfang.

Lieferumfang

Achja und die fast schon in dieser Klasse üblichen Ersatzkohlen.

Ersatzkohlen

Verpackt wird das alles in einer recht geräumigen Nylontasche von 400x 160 x 160 mm.

Nylontasche

Neben dem großen Hauptfach, befinden sich außen, wie innen weitere kleine Einschübe um Zubehör ordentlich verstauen zu können.

Einschübe

Die Anleitung ist zwar farbig, aber doch eher spärlich. Filtert man die allgegenwärtigen Sicherheitshinweise heraus, bleibt nicht mehr viel und die Maschine wird nur rudimentär erklärt.

Klar zum einen ist eine ausführliche Anleitung mit Kosten verbunden, aber andererseits, zielt die Kraftpaket auf den Heimanwender und Gelegenheitsnutzer ab, da wären ein paar grundlegende Worte zum Poliervorgang schon nicht verkehrt.

Anleitung

Das Innere der Maschine


Wenn schon Werkzeug und Ersatzkohlen dabei liegen, haben wir uns etwas das Innere der Maschine angesehen.

Nimmt man den vorderen Griff ab, stößt man auf ein an ein Winkelschleifer erinnerndes Getriebe, inkl. Spindelarretierung. Wegen der Exzenterfunktion der Poliermaschine, ist diese aber nutzlos.

Die Verarbeitung geht auch unter dem Griff in Ordnung. Sauber gegossen, lackiert und ohne Grate.

Getriebev

Einzig die vier Stellen der Befestigungsschrauben stören, wenn man die Maschine im vorderen Bereich greift.

Befestigungsschrauben

Ansonsten ist die Verarbeitung der Exzenter-Poliermaschine wirklich gut. Das Gehäuse weißt keine Grate auf, die Gummierung ist sauber eingebracht und auch die Spaltmaße könnten auch an einer deutlich teureren Maschine überzeugen.

Unter der Haube erkennen wir keine Highlights. Weder ist die Netzleitung bei Beschädigung mal eben tauschbar, da angelötet, noch ist die Elektronik in irgendeiner Weise durch einen Überzug gegen Schmutz, Feuchtigkeit oder eindringende Fremdkörper geschützt.

Elektronik

Bedienung


Die Bedienung ist einfach und im Grunde selbsterklärend. Am Heck befindet sich der rot abgesetzte und griffige Drehzahlregler.

Drehzahlregler

Mittig oben, der Ein/Aus Taster mit Rastfunktion. So ist er gleichermaßen für Links- und Rechtshänder zu erreichen.

Drückt man den Schalter einfach nur nach vorne, arbeitet er tastend. Drückt man zuerst hinten nach unten, dann nach vorne und lässt ihn in dieser Position los, läuft die Maschine im Dauerbetrieb. Zum Abschalten reicht ein Druck hinten auf den Schieber um die Verrieglung zu lösen.

Ein/Aus Taster

Durch seine schlanke Form liegt das Motorgehäuse äußerst bequem in der Hand und bei Bedarf kann der Exzenter-Polierer auch mal einhändig genutzt werden.

Exzenter-Polierer

An Griffen bringt das Kraftpaket gleich drei Griffe mit sich.

Da wäre zum einen der im Grunde immer montiere Standardgriff über dem Getriebegehäuse. Quasi wie ein Horn.

Horn-Griff

Mit diesem Griff lässt sich die Maschine gut an kleineren Teilen oder kurvigen Flächen verwenden und um jede Rundung zirkeln.

Griff 2

Leider ist der Griff recht klein und lässt sich eher nur mit den Fingern, anstatt mit der ganzen Hand greifen.

Griff

Zum anderen ein von Winkelschleifern bekannter seitlicher Zusatzgriff, der entweder Links oder Rechts montiert werden kann.

Zusatzgriff

Eher ein Griff fürs grobe, aber Griffe sind eh eine subjektive Geschichte.

Griff fürs grobe

Als dritte Variante gibt es noch einen, in verschiedenen Positionen fixierbaren Bügelgriff. Dieser wird mit dem beiliegendem Inbusschlüssel und zwei Schrauben am Getriebekopf angeschraubt.

Bügelgriff

Unser Favorit ist ganz klar, das Horn. So lässt sich die Maschine am vielseitigsten greifen und einsetzen.

Horn

Der 150 mm Teller macht einen sehr wertigen Eindruck und besitzt ein verbreitetes 5/16“ Gewinde.

Teller

Da bei einem Exzenter der Teller nicht starr mit der Spindel verbunden ist, wie bei einem Rotationspolierer, muss mit einem (beiliegenden) Gabelschlüssel gegengehalten werden, um den Teller zu lösen. Dazu besitzt das Kunststoffgehäuse eine Aussparung.

Teller lösen

Auch die beiden serienmäßigen Polierpads sind von guter Qualität und brauchen einen Vergleich mit teuren Produkten nicht zu scheuen.

Polierpads

Bis auf die Farbe und dem etwas weicheren Klett sind die Unterscheide nur gering.

Polierpads

Wie bei Polierzubehör üblich, sind die Scheiben immer etwas größer, wie die Polierteller. So kommen hier bei dem 150 mm Teller, 160 mm Polierpads zum Einsatz.

Polierteller

Bei der Kraftpaket liegen zwei normale Pads dabei. Ein weiches fürs Finish und ein mittelhartes Pad für die Vorarbeit. Für empfindliche Lacke und Materialien welche sich nicht zu stark erwärmen dürfen, sollte noch in ein gewaffelten Pad (rechts im Bild) investiert werden. Dieser lässt die Luft besser zirkulieren und die Oberfläche bleibt beim Polieren kühler.

Gewaffeltes Pad

Profis arbeiten meistens mit Rotationspolierer. Wo ist jetzt der Unterschied zu einem Exzenter? Hat der Vorteile? Für den Neueinstieger, Gelegenheitsnutzer empfiehlt sich auf jeden Fall eine Exzenter-Poliermaschine, wie diese von Dino-Kraftpaket. Und das hat zwei Grunde: Zum einen können Rotationspolierer auf Lacken sogenannten Hologramme erzeugen, das passiert schnell, wenn die Maschine nicht genügend in Bewegung gehalten wird. Um das zu vermeiden braucht es Übung.

Der Umgang mit einer Exzentermaschine ist da wesentlich einfacher, da die Art der Tellerbewegung (freie Rotation + exzentrische Kreisbahn) zufällig geschieht und so Hologramme effektiv vermieden werden. Zum anderen ist ein Rotationspolierer durch dessen Zwangsantrieb aggressiv im Abtrag und ein ungeübter Anwender hat dann schon mal im Eifer mehr Lack abgetragen (und nichts anderes ist ein Polieren), als notwendig.

Eine Exzenter-Poliermaschine ist da wesentlich sanfter und auch für ungeübte gefahrlos einzusetzen. Die getestete Maschine von Kraftpaket erzeugt mit ihrem 9 mm Hub, aber genügend Abtrag um auch verwitterte Lacke ohne allzu großen Zeitaufwand wieder auf Vordermann zu bringen.

Praxistest


Nach diesem kleinen Exkurs nun der Praxistest.

Hier konnten die 650 W und 9 mm zeigen was sie können. Vorweggesagt, die Leistung reicht völlig. Dank der Elektronik gab es nie den Eindruck, der Motor wäre überfordert. Geräusch- und Wärmeentwicklung sind niedrig und ein Gehörschutz nicht notwendig. Einzig was stört, sind die deutlich spürbaren Vibrationen der Maschine, selbst ohne aufgesetztes Pad. Das gibt leider einen Minuspunkt.

Zu Testzwecken musste ein Stück VW T2 herhalten, bei dem der Lack schon deutlich bessere Tage gesehen hat.

Stück VW T2

Verwendet wurde eine 5000 und 9000er Politur. 5000er mit dem harten Pad und hinterher noch ein Durchgang mit dem weichen Pad und der Finishpolitur.

Polituren

Polierte Flächen lassen sich nur schwer fotografieren, aber das was die Maschine innerhalb kurzer Zeit aus dem sehr beschädigten Lack herausgeholt hat, war beachtlich. Natürlich spielt die Politur auch eine nicht unwesentliche Rolle.

Polierte Fläche

Am besten sieht man es hier an der Spiegelung der Maschine auf dem Blech. Die Oberfläche ist wieder so glatt, dass selbst die Struktur von Gehäuse und Aufkleber sichtbar sind.

Spiegelung

Fazit


Das Fazit fällt im Grunde für eine Maschine in dieser Preisklasse durchweg positiv aus.

Alles wichtige ist dabei, das Netzkabel ist üppig bemessen, Leistung ist genügend vorhanden und die Maschine ist leise. Verarbeitung ist gut, nur der vordere Griff könnte ruhig ne Ecke größer sein.

Was wirklich den guten Eindruck trübt, sind die Vibrationen der Maschine im Betrieb. Um Pausen während der Arbeit kommt man dadurch nicht drum herum.